Archiv für die Kategorie ‘non-league / Testkicks’

LL Hamburg: SC Union 03 – SC Nienstedten 0:0

Sonntag, 15. Oktober 2006
SC Union 03 Rudi-Barth-Sportanlage,
Hamburg
SC Nienstedten

Leider musste der Plan eines Hamburgwochenendes ad acta gelegt werden, aber zur Zweiten sollte es trotzdem nach Altona gehen und wenn man eh fährt, dann verbindet man das sinnvollerweise natürlich auch noch mit einem anderen schönen Spiel.

So gings also Sonntag verdammt früh via Braunschweig und Watenbüttel, wo noch Stavros und Robin als Mitreisende warteten, in die Hansestadt und dort direkt in den Stadtteil Altona, wo neben Altona 93 auch der SC Union 03 seine Zelte aufgeschlagen hat.

Wie man im Internet erfahren kann, spielte neben dem jetzigen Werderander und kroatischem Nationalstürmer Ivan Klasnic auch der junge Adolf Jäger (dessen Stadion wir im späteren Verlauf des Tages mal wieder einen Besuch abstatten wollten) beim SC Union 03.

Die Rudi-Barth-Sportanlage war leicht zu finden und für zwei Euro ermäßigt erhielt man auch Eintritt in den reinen Fußballground, der auf ca. dreieinhalb Seiten mit Steinstufen ausgebaut ist.

Lediglich in einer Ecke grenzt ein Gebäude beinahe direkt an den Platz, so dass hier nur ein schmaler Grasstreifen hinter der Torseite verbleibt.
Auf der anderen Querseite befindet sich das Vereinsheim mit netter Terrasse und der etwas merkwürdigen Beschriftung “SC Union 03 – 101 Jahre – 1903-2003”.
Die Haupttribüne verfügt über bereits erwähnte Steinstufen über ungefähr zwei Drittel der Länge, der Rest war früher offenbar auch ausgebaut, heute jedoch nur noch ein Grashang. Außerdem gibts da auch noch eine – heute allerdings nicht besetzte – Sprecherkabine.
Die Gegengerade schließlich verfügt auf kompletter Länge über neun Stufen.

Der Gegner hieß heute SC Nienstedten und war gemeinsam mit eben Union 03 grad frisch aus der Bezirksliga West aufgestiegen, beide kämpfen in der Landesliga Hammonia derzeit um den Klassenerhalt – finden sich also eher in unteren Tabellenregionen wieder.

Das Spiel war in der ersten Halbzeit klar in Hand der ganz in Schwarz spielenden Unioner, ein Tor wollte leider trotz mehrerer toller Chancen nicht fallen. Einziger – zweifelhafter Höhepunkt – war der Armbruch eines Abwehrspielers der Gäste.

Trotz dieser und noch einer weiteren Unterbrechung (der Schiri bat den Gästekeeper doch bitte seine Schienbeinschützer anzulegen) wurde überpünktlich abgepfiffen.

In der zweiten Hälfte kamen die Gäste (übrigens mit Trikotwerbung für einen Altonaer Kiosk…) dann besser ins Spiel und hatten mehr Chancen – konnten jedoch ebenfalls nichts Zählendes hervorbringen, so dass es mal wieder nur zu einem torlosen Unentschieden reichte.

Für uns ging es nach Abfiff die paar Meter zu Altona 93, wo unsere Zweite heute mal wieder antischen durfte.

TORE: leider Fehlanzeige

ZUSCHAUER: gut 70

VL Nordbaden: VfB Eppingen – TSV Reichenbach 1:3 (0:2)

Samstag, 07. Oktober 2006
VfB Eppingen Hugo-Koch-Stadion,
Eppingen
TSV Reichenbach

Sehr schön – per Straßenbahn ging es heute für grad 3,80 Euro (und ohne Kontrolle, wenn ich das gewusst hätte…) ans äußerste Ende des Tarifgebiets des Karlsruher Verkehrsverbundes ins rund 50 km entfernte Eppingen – das funktioniert, da die Karlsruher Straßenbahnen die selbe Spurweite wie die Bahn nutzen und somit außerhalb Karlsruhes als S-Bahn fungieren kakönnennn.

Per pedes die anderthalb Kilometer zum Stadion gelatscht und nach Entrichten der Einlassgebühr von 3 Euro (nur ne Kinokarte aber ein nettes DIN A5-Heft) in eben dieses gestiefelt.

Das Hugo-Koch-Stadion verfügt über eine Kapazität von angeblich 14.000 Stehplätzen – ich denke diese Zahl würde heute nicht mehr zugelassen werden, auch wenn, wie ich der Chronik entnehmen durfte, hier auch schon 25.000 Zuschauer Platz gefunden haben.

Auf der Seite des Vereinsheims gibt es keinerlei Ausbau (aber eine Pizzabude, die für 3,50 Euro große Pizzen vertickt, wurde nicht getestet, sahen aber lecker aus), die beiden Hintertorseiten sind mit verschiedenhohen Steinstufen versehen, wie auch die gesamte Gegengerade.

Der VfB Eppingen hat schon bessere Zeiten gesehen, 1974 schlug man den damaligen Bundesligaersten HSV in der 2. Runde des DFB-Pokal mit 2:1, überstand gar die 3. Runde mit einem Auswärtssieg in Sandhausen, ehe im Achtelfinale Werder Bremen zum Stolperstein wurde.

1980 stieg man gar in die Zweite Bundesliga auf (bleiben in meiner Liste nun also noch 22, die besucht werden wollen!), musste aber mit 23 Niederlagen und acht Unentschieden bei nur sieben Siegen bereits nach einem Jahr die Segel streichen und wurde darauf hin bis in die Bezirksliga durchgereicht. Vor zwei Jahren gelang dann der Wiederaufstieg in die Verbandsliga, in der man sich in diesem Jahr nach desolaten Vorstellungen am Tabellenende befindet. Dies wurde auch dem Trainer Gerd Doll zum Verhängnis, der zum Wochenbeginn seinen Hut nehmen mußte.

Genug der Historie, ich hatte grad meine ersten Bilderchen geknipst, da wurde ich schon angesprochen, ob ich heute auch zum Kreuzchen machen hier sei – äh, ja, allerdings.

Somit wurde das Spiel erstmal nett verplaudert, auch ‘n Bierchen getrunken und mal locker der Ligapokal in Frankreich für eine gemeinsame Tour ins Auge gefasst.

Zum Kick: ich bin schlecht im Schätzen, denke aber mal, dass sich so 350 Zuschauer heute diesen Kracher nicht entgehen lassen wollten, darunter auch ein ordentlicher Haufen aus Reichenbach (Stadtteil von Karlsbad), gut 40 Gäste werden das gewesen sein, die allerdings nur durch Rudelbildung und Jubel beim 1:0 auffielen.

Dieses – also das 1:0 für die Gäste – fiel nämlich schon nach drei Minuten und sorgte bei den Eppingern für lange Gesichter, besonders als dann auch noch das 2:0 für den TSV kurz vor der Pause durch einen schönen Kopfballtreffer fiel.

In der zweiten Hälfte war die Partie nach Spielanteilen ausgeglichener, mehrere gute Chancen wurden auf beiden Seiten versiebt und der VfB konnte gar noch den Anschlußtreffer erzielen, bevor Reichenbach den Sack mit dem 1:3 zumachte und somit den sechsten Sieg in Folge nach Hause fuhr, wohingegen Eppingen immer noch dem ersten dreifachen Punktgewinn hinterherrennt.

Ich bekam noch einen sehr begrüßten Lift zum Bahnhof, so dass ich sogar noch die Express-S-Bahn in die Heimat erwischte und somit in Rekordzeit (und wieder ohne Kontrolle…) in Karlsruhe eintraf.

TORE: 0:1 Daniel Starsetzki (3′), 0:2, 1:3 Marius Schäfer (43′, 85′), 1:2 Oliver Söder (68′)

ZUSCHAUER: 350, darunter wohl gut 40 Gäste (lt. Eppingen übrigens nur 170, aber das waren definitiv mehr)

Testkick: VfR Aalen – FC Augsburg 0:2 (0:2)

Freitag, 06. Oktober 2006
VfR Aalen Waldstadion,
Aalen
FC Augsburg

Aus Mangel an besseren Alternativen (die da gewesen wären: Eschborn vs. Waldgirmes in der OL Hessen – ging schon wegen meines Waldgirmes-Traumas nicht – oder das Testspiel vom Waldhof beim FSV Frankfurt – auf dem Nebenplatz. Das Testspiel meines BTSV gegen SK Kladno aus Tschechien war dann doch zu sinnlos, um mal eben 1.000 km dafür zu fahren, Asche auf mein Haupt) ging es heute also mittels Baden-Württemberg-Ticket nach Aalen. Wie üblich – speziell Freitags – eine echte Prüfung für die Geduld und Contenance, so viele Arschlöcher, die von KA nach Stuttgart pendeln. Da konnten auch die zwei Halben nicht wirklich weiterhelfen.

In Aalen machte ich mich dann zu Fuß zum Stadion, wovon die letzte Etappe tatsächlich durch dichten Wald zurückgelegt wurde, sehr fein. Der Name Waldstadion (schon das Dritte in dieser Saison) war also gerechtfertigt.

Nach dem Abdrücken von sechs Euro (Unverschämtheit) durfte ich das Stadion dann auch betreten und machte meine übliche Fotorunde, die leider vor der Stehplatztribüne ihr Ende nahm, da diese heute geschlossen bleiben sollte.

Ansonsten verfügt das kleine und feine Waldstadion über zwei unterschiedliche Sitzplatztribünen, die Haupttribüne ist recht niedrig und erhöht, die Metallsitze sind dort auf dicken Holzbohlen angebracht, gegenüber gibt es eine – ebenfalls überdachte – Tribüne aus Beton mit den identischen Sitzen.

Hinter einem Tor dann der Stehplatzblock, recht groß dimensioniert, auf der anderen Seite finden sich nur drei, vier Stufen vor dem Ballfangnetz, aber dafür ist da noch die Vereinskneipe und das (wichtig!) VIP-Zelt aufgebaut.

Immerhin gab es für den Wuchereintrittspreis heute freie Platzwahl, so dass ich zunächst die größte Sitzplatztribüne besuchte, zur Pause dann einen Stehplatz hinter der Augsburger Bank einnahm und schließlich auch noch die Sichtverhältnisse von der Haupttribüne ausprobierte. Insgesamt – für einen Verein der Größenordnung VfR Aalen – ein sehr schöner (und reiner) Fußballground.

Die Zuschauer strömten natürlich nur so ins Stadion, wenn der große FC Augsburg seine Visitenkarte abgibt, nun ja… der Besuch war recht verhalten, die offizielle FCA-Homepage schreibt was von 500 Besuchern, ich hab ‘n paarmal versucht durchzuzählen und endete immer bei gut 300… darunter waren auch mindestens acht Augsburger: ein Papa mit Sohn (im Trikot), eine Vierergruppe, die ich der Wald-und-Wiesen-Fraktion zurechnen würde (was für ein Leckerbissen für die Jungs heute) und noch zwei Kids in Ultrastyle. Auf der Heimseite nur Normalos und zwei, drei Kutten, sowie Kids.
Die Stimmung dementsprechen nicht vorhanden, lediglich vier U13-Aalener konnten durch zaghafte Supportversuche ein Grinsen auf meine Lippen zaubern.

Zum Spiel… also, Aalen schaffte es, in der gesamten Spielzeit kein einziges Mal wirklich gefährlich für den FC Augsburg zu werden, deren Torwart dürfte auch an die fünf Ballkontakte (ohne Warmmachen!) gehabt haben.

Der FC Augsburg wiederum spielte seinen Stiefel runter, wirkte aber auch mehr als bocklos und ging nach ca. 20 Minuten durch eine schöne Aktion von Momo Diabang in Führung, nachdem zuvor schon ein paar Mal der Aalener Keeper mit Glanztaten retten konnte.
Kurz vor der Pause dann das 2:0 für die Gäste per verwandeltem Foulelfmeter.

Diabang kam dann nicht mehr aus der Kabine zurück, seine Teamkameraden sagten mir, dass er eine allergische Reaktion habe und feixten sich darüber eins (u.a. wurde demonstriert, wie sehr sein Gesicht wohl angeschwollen sei… nun ja).

Aalen agierte nun ein wenig engagierter, kam jedoch trotzdem nicht vors Gästetor, die Augsburger wiederum ließen jetzt auch jede Lust am Spiel vermissen, so dass sich ein wirklich extrem langweiler Kick entwickelte. Nicht wirklich schlecht, aber eben stinklangweilig.

Nach dem Kick gings zurück zum Bahnhof und retour, wobei man in Stuttgart und auf der Fahrt nach Karlsruhe wieder an den Rande des Nervenzusammenbruchs getrieben wurde, da es von bekloppten Asis nur so wimmelte (waren wohl auf der Cannstatter Wasen).

TORE: 0:1 Momo Diabang (20′), 0:2 Sasa Radulovic (44′)

ZUSCHAUER: 400 (schon sehr wohlwollend geschätzt, woanders liest man 500), paar Augsburger waren auch vor Ort

VL Hamburg: HEBC – BSV Buxtehude 1:1 (0:0)

Sonntag, 10. September 2006
HEBC Professor-Reinmüller-Platz,
Hamburg-Eimsbüttel
BSV Buxtehude

Bevor nachmittags unsere glorreiche Zwote ihre Visitenkarte in Bergedorfs Sander Tannen abgeben sollte, sollte mal beim Hamburg Eimbsbütteler Ballspiel Club von 1911 e.V. vorbeigeschaut werden – das sagt so natürlich niemand, stattdessen ist die Bezeichnung HEBC überall geläufig.

In Braunschweig wurde die Elite des B-Platz-Pöbels und der Berichteschreiber eingeladen (also Hennig, Basti, Robin und Rocky) und ab ging es nach Hamburg, wo der gute Professor-Reinmüller-Platz leichter zu finden war, als ein Parkplatz (was aber natürlich auch souverän gemeistert wurde).

Der Eintritt wurde gerne bezahlt, gab es doch dafür eine für Verbandsligaverhältnisse sehr ordentliche Eintrittskarte und das Stadionheft mit dem schönen Namen “Roter Rasen”.

Ja, roter Rasen… macht schon Sinn, denn der Reinmüller (so lautet die gebräuchliche Kurzform, offenbar gibt es in Eimbsbüttel Menschen, die gerne möglichst komplizierte Wortkonstrukte bilden, wie eben den Hamburg Eimbsbütteler Ballspiel Club oder halt auch den Professor-Reinmüller-Sportplatz in der Tornquiststraße, diese dann aber auf ein Minimum abkürzen) ist halt ein Grandplatz (also rote Asche), was bei den Gästeteams denkbar unbeliebt sein dürfte.

Professor-Reinmüller-Platz, HEBC

Auf den beiden Längsseiten bietet der Platz ein paar Stufen, ansonsten gibts keinen nennenswerten Ausbau, erwähnenswert ist aber noch die Lage inmitten einer Wohnsiedlung. Und wenn ich jetzt “inmitten” sage, dann im wahrsten Wortsinne. Da prallt schon mal der Ball von der Hauswand zurück ins Spiel und ich möchte nicht wissen, wieviele Scheiben der Anlieger hier schon ihr Leben lassen mussten.

Ein Büdchen bot Kaffee, Bockwurst und auch Bier (ich musste ja leider fahren), das Wetter war phantastisch und der Stuhlgang war auch schon in der historisch original erhaltenen Kabine erledigt worden. So ließ es sich also bis zum Anpfiff von Lila-Weiß gegen Blau-Gelb (hatten wir das nicht grad am Freitag erst?) aushalten.

Das Spiel begann ziemlich verhalten, irgendwie merkte man beiden Teams doch an, dass es auf diesem Untergrund wirklich weh tun kann, wenn man hier engagierter in die Zweikämpfe geht.

So plätscherte das Spiel hin und her, nicht unbedingt grottig, aber eben auch keine Bombe…

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich da erstmal nicht viel dran, bis in der 75. Minute ein Spieler vom HEBC das Kunststück vollbrachte, den Ball von der Grundlinie aus am Buxtehuder Keeper und drei Abwehrspielern vorbei ins Tor zu stokeln.

Drei Minuten später fiel dann der verdiente Ausgleich, wobei es auch blieb und sich die beiden Teams schiedlich-friedlich Unentschieden trennten.

Für uns hieß es Abschied nehmen vom roten Rasen, denn nun ging es quer durch Hamburg nach Bergedorf…

TORE: 1:0 Marco Concilio (75′), 1:1 Niki Nitschke (78′)

ZUSCHAUER: 150 (handgezählt und hochgerechnet!), keine Gäste

VL Nordbaden: FC Neureut – SG Heidelberg-Kirchheim 2:2 (2:1)

Sonntag, 03. September 2006
FC Neureut Sportplatz “An der Sandkuhle”,
Karlsruhe-Neureut
SG Heidelberg-Kirchheim

Den Sportplatz in Neureut, einem Stadtteil im Nordwesten von Karlsruhe, erreichte ich natürlich gleichfalls ohne Probleme und konnte nach einer kurzen Stadion-und-Fotorunde noch den Teams beim Warmmachen zuschauen.

Die Sportanlage verfügt auf der Gegengerade über bis zu sieben Betonstufen, was auch der einzige Ausbau ist, wobei auch hier der schöne Baumbestand lobend zu erwähnen ist. Kurioserweise sind die beiden Auswechselbänke auf verschiedenen Platzseiten, was ich ja grad im unteren Ligabereich schade finde, da so schlechter gepöbelt werden kann.

Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für irgendeinen verdienten Neureuter und als der Ball rollte, kamen die Hausherren besser ins Spiel als der Gast.

Einigermaßen überraschen daher auch die Führung für die Heidelberger per Kopf in der 24. Minute, nachdem Neureut zuvor schon mehrere gute Chancen nicht nutzen konnte.

Im direkten Gegenzug dann aber der Ausgleich durch einen lustig anzusehenden Freistoß, der für den Torwart unerreichbar ins Tor kullerte, da dieser nicht mit einem direkten Schuss (“Schuss” war hierfür auch ziemlich euphemistisch), sondern einem Pass auf einen Spieler in der Mauer gerechnet hatte.

Der Zuschauerstrom hielt sich hier stark in Grenzen, so positiv überrascht ich bei dem ersten Spiel des Tages war, so sehr wurde ich jetzt enttäuscht. Zwar waren ein paar Gästefans da, aber weder hüben noch drüben gab es nenneswertes Gepöbel, von Anfeuerung wollen wir mal gar nicht reden.

Kurz vorm Pausentee dann sogar noch das 2:1 für den FC Neureut, als der Rastamann Jean Pondy den Ball super auf Christian Bender weiterleitete, statt selbst den Abschluss zu suchen.

In der zweiten Hälfte wäre durch ein wunderschönes Eigentor dann fast das 3:1 gefallen, ein Heidelberger Spieler will zum Torwart zurückpassen, produziert dabei aber eine Bogenlampe, die sich über seinen Keeper senkt – aber leider nur die Latte trifft.

Nach einer Ecke konnte die SGK dann noch ausgleichen, was auch den Endstand bedeuten sollte, da in den verbleibenden 30 Minuten nichts erwähnenswertes mehr geschah.

TORE: 0:1 Christoph Pieruschka (24′), 1:1 Uwe Rosengardt (25′), 2:1 Christian Bender (44′), 2:2 Roman Haas (62′)

ZUSCHAUER: 150, darunter zehn Gäste

LL Mittelbaden: FC Olympia Kirrlach – FC Flehingen 1:0 (0:0)

Sonntag, 03. September 2006
Olympia Kirrlach Waldstadion,
Waghäusel-Kirrlach
FC Flehingen

Da weiter nichts Interessantes in erreichbarer Nähe anlag, entschied ich mich heute mal einen kleinen Landesliga-Verbandsliga-Doppler zu wagen und fuhr zum Frühschoppenkick nach Kirrlach, wo ich das Waldstadion auch problemlos erreichte.

Der Platz besteht auf drei Seiten aus einer Kombination von bis zu sechs Steinstufen und Wällen, während auf der Seite des Vereinsheims eine großzügige Rasenfläche mit zwei schmalen Betonstufen zu finden ist. Für einen Aufsteiger aus der 7. Liga also schonmal sehr ordentlich, zumal der nette Baumbestand den Namen Waldstadion auch ansatzweise rechtfertigt.

Der Kick der beiden Rivalen begann auf hohem Niveau, Flehingen kam besser ins Spiel, es dauerte aber nicht lange, bis sich ein ausgeglichenes Spiel mit guten Kampf- und Torraumszenen entwickelte, bei dem auch die ein oder andere Chance zu erleben war. Nur wollte der Ball leider nicht ins Tor.

Eine sehr respektable Zahl von 340 Zuschauern waren bei diesem Spiel übrigens zugegen, darunter auch einige Gäste, außer sehr gemäßigtem Heimpöbel aber keinerlei Stimmung.

Nach der Pause dominierte die Heimmannschaft das Geschehen, was sich auch an einem Plus an Chancen zeigte, die jedoch auch nichts zählbares einbrachten.

Nach etwa einer Stunde gabs dann vom sourverän pfeifenden (muss ja auch mal lobend erwähnt werden) Schiri für einen Flehinger Gelb-Rot.

Die Schlussphase war dann ein ganz heißer Tanz, mit hundertprozentigen Chancen am laufenden Band und auf beiden Seiten.

Als ich mich schon mit einem torlosen Unentschieden abgefunden hatte, tauchte ein Kirrlacher plötzlich nach tollem Zuspiel allein vorm Gästekeeper auf, der sich nicht anders zu helfen wusste, als den Stürmer umzunieten.

Konsequenz: Rot für den Torwart und Elfmeter, der gegen den nun im Torwartdress spielenden Feldspieler souverän verwandelt wurde.

Für mich gings zum Auto und nach einem kurzen Imbiss zum zweiten Spiel des heutigen Tages…

TORE: 1:0 Manuel Weber (90′)

ZUSCHAUER: 340, darunter bestimmt 20 Gästefans

VL Saar: SV R̦chling V̦lklingen РSG Perl/Besch 2:1 (2:0)

Samstag, 02. September 2006
SV Röchling Völklingen Hermann-Neuberger-Stadion,
Völklingen
SG Perl/Besch

Heute war es endlich soweit, die Götter der Spielplangestaltung erlaubten mir einen Besuch in Völklingen, wo ich schon seit mehr als drei Jahren unbedingt mal hinwollte.

Dies hat verschiedene Gründe, zum einen spielte Völklingen ein paar Jahre in der 2. Bundesliga (somit kam ich also meinem Ziel, alle Bundesligisten zu besuchen, ein Stückchen näher), zum anderen steht hier das viertgrößte Stadion des Saarlands und drittens trainierte hier Helmuth Johanssen, Braunschweigs Meistertrainer.

Also ich dann noch die Spielankündigung auf einer Homepage sah (“Das Spiel des Jahres! Dies ist kein Krieg, dies ist Fußball”), war alles klar: heute würde es endlich ins Saarland gehen.

Der Weg nach Völklingen (sonst eher bekannt durch die imposante Völklinger Hütte, mittlerweile als Industriedenkmal Teil des Weltkulturerbes) wurde problemlos absolviert und das schicke Stadion frühzeitig betreten.

Der Ground verfügt über eine kleine überdachte Tribüne mit Holzbänken zu deren Seiten sich Stehränge bis weit in beide Kurven ziehen. Die Gegengerade ist nicht ausgebaut, dahinter fließt direkt ein kleiner Bach.

Nach dem üblichen Photoshootings wurde eine Wurst getestet und für lecker empfunden und im Programmheft geblättert, wo ich noch einige Details über das heutige Spiel erfahren konnte.

So war die oben erwähnte Ankündigung sicherlich ein wenig schärfer, als die Realität zeigte, hat mich auch schon gewundert, welches Hasspotential gegenüber einer sinnlosen Spielgemeinschaft an der Grenze zu Luxemburg bestehen könne. Jedoch ist der Trainer der Herrenmannschaft von Perl/Besch gleichzeitig auch der Coach der Röchlinger A-Jugend. Also doch ein klein wenig Feuer in der Partie.

Das Spiel begann auf erstaunlich hohem Niveau und schon nach gut fünf Minuten ging die Heimmannschaft mit 1:0 durch ein Eigentor in Führung.

Kurz danach eine erste kuriose Entscheidung des schwachen Schiedsrichters: er störte sich an dem Gummihalsbändchen, welches der Spieler trug, gab dafür Gelb und ordnete an, dass dieses Bändchen abzulegen sei – was auch geschah, nur ließ der Unparteiische den Spieler erstmal nicht mehr zurück aufs Feld, sehr albern.

Nach einer knappen halben Stunde, dann fast das zweite Eigentor: der Gästekeeper wehrt den Ball mit den Händen ab, von wo dieser an seine Beine springt und beinahe in Tor kullert – da hatten die Gäste aber nochmal Glück.

Kurz darauf dann regulär das 2:0 für Röchling Völklingen, was auch ganz ordentlich gefeiert wurde.

In der 37. Minute sah der bereits verwarnte Halsbandsünder dann für ein angebliches Handspiel im Mittelfeld die gelb-rote Karte, was dem Schiedsrichter erste Unmutsäußerungen des Publikums einbrachte.

Nach der Pause war Völklingen trotz Unterzahl noch spielbestimmend, nach einer knappen Stunde konnte der Gast jedoch den Anschlusstreffer erzielen.

Kurz darauf dann der zweite Platzverweis für Völklingen, ebenso albern wie der erste.

Statt aufzugeben, stachelte das den Traditionsclub, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiern konnte, nur weiter an, so dass ein 3:1 von Völklingen wahrscheinlicher erschien, als der Ausgleich der Gäste mit zwei Spielern mehr auf dem Platz.

Dieses Engagement wurde dann auch vom Publikum honoriert, ab der 80. Minute wurde es richtig laut und die Mannschaft nach vorne geschrieben bzw. der Schiedsrichter bepöbelt. Vorher war die Stimmung eher ruhig, mit Ausnahme eines Rentners, der wie ein Wasserfall dummes Zeug sabbelte, sich über seine superflachen Sprüche selbst totlachen konnte und sich dazu auch noch beglückwünschte (Zitat: “Der Schiri…der muss raus…raus aus dem Haus…bruharharhaahaaahaaaaa…wie hab ich das wieder gesagt? *Schenkelklopf*).

Nachdem auch der Schiedsrichter merkte, dass hier nix mehr passieren würde, erbarmte er sich und pfiff nach vier Minuten Nachspielzeit ab – nicht wenige Zuschauer stürmten nun Richtung Spielerausgang, um dem Unparteiischen noch ein paar nette Worte auf den Nachhauseweg mitzugeben – völlig zu Recht, wenn man mich fragt.

Ich spielte noch kurz mit dem Gedanken, die Pressekonferenz zu besuchen, entschied mich aber nach einem kleinen Imbiss dagegen, da niemand Anstalten machte, diese durchzuführen und ich auch keinen Bock hatte, noch ewig hier rumzuhängen. Stattdessen gings auf die problemlos zu absolvierende Rückreise ins Badische.

TORE: 1:0 Eigentor (6′), 2:0 Eric Seibert (30′), 2:1 Christoph Carl (58′)

ZUSCHAUER: 300, keine Gäste auszumachen