Samstag, 02.11.2019, 14:00

deutschland

Würzburger FV vs TSV Karlburg 3:1

Sepp-Endres-Sportanlage, 500 Zuschauer, Bayernliga Nord

191102wfv-karlburg

Eigentlich kein klassisches Groundhopping. Zum einen bin ich eh Fußballtourist und kein Groundhopper und zum anderen war dieser Spielbesuch lediglich ein Nebengeräusch der jährlichen Kegeltour, die uns nach Unterfranken in die schöne Stadt Würzburg am Main führte. Erwartungsgemäß konnte ich meine Leute dort aber zum Fußball schleifen. Der Würzburger FV war das Ziel, für mich lediglich eine Art Erinnerungs-Auffrischung, denn dort hatte ich vor ein paar Jahren schon ein Spiel gesehen. Die Stadt Würzburg erlebte die fußballerisch erfolgreichste Phase in den 70er Jahren, als der WFV mehrere Saisons und Stadt-Rivale Kickers immerhin eine Saison in der Zweiten Liga zu Werke gingen. Dem WFV tat das aber nicht gut, denn er ging insolvent und wurde liquidiert. Der heutige WFV ist der neu gegündete Nachfolgeverein, steht also nicht in der Rechts-Nachfolge. Bis zur Insolvenz war der Club sicherlich die Nummer Eins der Stadt, verlor dann aber denn Anschluss an die Kickers, mit denen man erst zur Jahrtausendwende wieder auf Augenhöhe spielte. Dieses Gefühl scheint dem Club und seinen Fans auch heute noch nicht abhanden gekommen sein, obwohl die Kickers in der Realität längst enteilt sind. Trotzdem steht eine kleine Fanszene mit einer Mischung aus Alt-Kutten und ein paar jüngeren Ultra-orientierten Leuten treu zum Verein, frei nach dem Motto ‚Tradition stirbt nie‘. Der heutige Gast aus dem nahen Karlsburg ist ein Abstiegskandidat, spielte aber während der 90 Minuten nie wie einer, sondern machte den Gastgebern das Leben verdammt schwer. Der Sieg wurde mühsam geduldig erarbeitet. Das kleine Stadion mit nur einer ausgebauten Seite liegt direkt am Main und bietet mit der Weinberg-Kulisse auf der gegenüberliegenden Fluss-Seite eine schöne idyllische Atmosphäre.