Torgelow und Pasewalk

Der Beitrag könnte auch “An der Uecker” oder “Ostvorpommern” überschrieben sein, denn hier liegen die beiden Städte.

Die Gegend im äußersten Nordosten Deutschlands ist nicht gerade eine Boom-Region. Dafür liegt sie viel zu abseits. Früher war hier das Stettiner Umland, aber durch die Grenzziehung 1945 ist der Gegend der Bezugspunkt abhanden gekommen, auch wenn die Grenze natürlich längst wieder offen ist. Dennoch ist es heute gar nicht so einfach, mit den Öffentlichen nach Stettin zu kommen. Und Berlin ist noch weiter weg. Wer von Torgelow aus in eine nahe (ansatzweise größere) Stadt will, hat die Wahl zwischen Ueckermünde, Pasewalk oder Strasburg/Uckermark…

Auch daher wandern viele ab: In Torgelow zum Beispiel leben aktuell knapp 9.000 Menschen. Tendenz fallend (zur Wendezeit waren es noch 13.500). Die Zahlen sind in fast allen Orten der Gegend ähnlich.

Torgelow lebt von der hier angesiedelten Gießerei und der Bundeswehr. Wenn die Gießerei mal schließen sollte (und darauf läuft es bei der aktuellen Politik ja über kurz oder lang hinaus), geht’s mit der Stadt schneller abwärts als man Wärmepumpe sagen kann. Dabei hat die Metallindustrie in Torgelow lange Tradition: Die Gießerei wurde hier bereits 1754 gegründet, initiiert durch Friedrich den Großen.

Gießerei-Arena heißt heute auch das Stadion des Torgelower FC Greif, ehemaliger Regionalligist. Die Anlage tief in den Wäldern am Stadtrand stammt sichtlich aus der DDR-Zeit und hieß ursprünglich mal Spartakusstadion.

Das Stadtbild ist nicht gerade aufsehenerregend, aber es gibt noch die Reste der alten Burg dem “castrum Turglowe”.

Und mit dem Museum Ukranenland ein großes Freilichtmuseum.

Pasewalk ist etwas größer als Torgelow, scheitert inzwischen aber auch knapp an der 10.000-Einwohner-Marke. Wie die Nachbarstadt hat auch Pasewalk seit der Wende etwa ein Drittel der Einwohner verloren. Die Stadt hatte in preußischer Zeit ihre Blütezeit, als sie wichtige Garnison war. 1945 lag sie im Aufmarschgebiet der Roten Armee in Richtung Berlin. Das Stadtzentrum wurde vollständig zerstört, was man vor allem am zentralen Neuen Markt sehen kann.

Erhalten haben sich aber Teile der alten Stadtbefestigung und die Marienkirche, wobei letztere erst 1994 wieder restauriert wurde.

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