Remis: Wilde Achterbahnfahrt im Manfred-Werner-Stadion

Der SC Weiche Flensburg 08 kommt im Abstiegskampf nicht von der Stelle und muss sich nach einem wilden Spiel mit einem Punkt und dem 4:4 gegen den Bremer SV zufrieden geben.

Der SC Weiche Flensburg 08 und John-Frederik Dethlefs wachten erst nach knapp 20 Minuten auf.
Der SC Weiche Flensburg 08 und John-Frederik Dethlefs wachten erst nach knapp 20 Minuten auf. Foto: Lars Salomonsen
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onsdag d. 8. maj 2024, kl. 21.25

Flensburg. Im Kampf um den direkten Klassenerhalt ist ein Punkt zu wenige, am Ende musste der SC Weiche Flensburg 08 beim 4:4 gegen den Bremer SV aber mit eben diesem leben. Nach einem komplett verschlafenen Beginn und zwischenzeitlicher Führung, ist das Remis am Ende nicht ungerecht.  Während die Bremer über den Klassenerhalt jubeln durften, trottet der SC niedergeschlagen vom Feld.

SC Weiche Flensburg 08 - Bremer SV 4:4 (2:3)

Statistik:

SC Weiche Flensburg 08: Heim - Cherif, Wirlmann, Ehlers, Cornils (77. El-Kandoussi), Pfeil, Hoppe (88. Kieselbach), Behrmann (40. Schleemann), Dethlefs (70. Schmidt), Rehfeldt, Hartmann (84. Wulff).

Bremer SV: Hoxha - Gröger, Miyamoto, Fionouke (90. +5 Kleiner), Bukusu (81. Nankishi), Bretgeld (81. Sauermilch), Degirmenci (62. Kühl), Warm (74. Richter), Goguadze, Kasper, Ouled-Haj-M’hand.

Schiedsrichter: Alexander Roj.

Zuschauer: 848.

SC-Trainer Torsten Fröhling veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum Spiel gegen den SC Spelle-Venhaus auf zwei Positionen. Verzichten musste Fröhling auf den gesperrten Rene Guder und Felix Brügmann. Dafür rutschten John-Frederik Dethlefs und David Pfeil in die Formation. Bjarne Schleemann, vom SC-Coach als »Mentalitetsmonster« geadelt, nahm nach seiner Verletzung zumindest wieder auf der Bank platz. 

Die Partie startete wie es ungünstiger für den SC kaum hätte sein können. Ein verlängerter Einwurf landete im Fünfmeterraum vor den Füßen des vollkommen freien Ziad Ouled-Haj-M’hand (2.) der zur frühen Bremer Führung eindrücken konnte. Der SC war noch so gar nicht im Spiel zu diesem Zeitpunkt angekommen und längere Ballbesitzphasen suchte man bei den Flensburgern vergeblich.

Die Strafe für die vielen kleinen Unzulänglichkeiten folgte knapp zehn Minuten später. Ein Eckball, der bei konsequenterem Handeln von Theo Behrmann gar nicht hätte passieren dürfen, verlängerte Justin Gröger (12.) unbedrängt am kurzen Pfosten und der Ball rutschte zum 2:0 für die Gäste ins lange Eck. Der Bremer SV kaufte den Gastgebern in nahezu jedem Zweikampf in der Anfangsphase den Schneid ab. Es hätte auch noch schlimmer kommen können, wenn die Latte nicht im Weg gewesen wäre nach der nächsten Standardsituation, dann hätte die Partie schon durch sein können. 

 Der SC meldete sich aber zurück. Zwar etwas überraschend, aber dafür umso schöner herausgespielt. Pelle Hoppe steckte den Ball im Zentrum in den Lauf von Marcel Cornils (19.) der stark zum 1:2 vollstreckte. Die Heimmannschaft lebte noch und fing an auch körperlich erste Zeichen zu setzen.


Marcel Cornils hatte es eilig nach dem Anschlusstreffer, denn der SC Weiche Flensburg 08 begann schlafmützig. - Foto: Lars Salomonsen

Der wilde Ritt in der ersten Halbzeit ging weiter, denn der SC Weiche Flensburg 08 war endgültig aufgewacht. Ein energischer Jannic Ehlers setzte sich auf der rechten Seite durch und seine Flanke verarbeitete John-Frederik Dethlefs (30.) und traf zum mittlerweile absolut verdienten 2:2. 

Ein steter Begleiter der Flensburger in dieser Spielzeit ist der individuelle Fehler und aus einem solchen durfte der Bremer SV den erneuten Führungstreffer erzielen. Nikki Goguadze (38.) war der Nutznießer der Gäste und so ging der SC mit einem 2:3-Rückstand in die Pause.


Mohamed Cherif und der Defensivverbund des SC Weiche Flensburg 08 sahen im ersten Durchgang nicht gut aus. - Foto: Lars Salomonsen

Blitzstart

So wie der Bremer SV in den ersten Durchgang gestartet ist, legte der SC Weiche Flensburg 08 im zweiten Durchgang los. Pelle Hoppe (48.) dribbelte sich durch die Gäste-Deckung und lupfte elegant über BSV-Keeper Andrea Hoxha zum 3:3 ins Tor. 

In der Folge spielte nur noch der Gastgeber. Aggressiv und mit viel Biss drängte der SC die Bremer immer wieder tief in die eigene Hälfte. Chancen gab es, auch wenn es zunächst noch nicht wirklich zwingend wurde. Die Belohnung lag aber in der Luft und sie kam auch. Finn Wirlmann (64.) war es vorbehalten den SC in Führung zubringen. Der Kapitän hat gefallen am Toreschießen gefunden, hat er doch schon gegen den SC Spelle-Venhaus getroffen.

Die Führung der Heimmannschaft hatte aber nur kurz bestand. Ein Freistoß bekam der SC nicht konsequent verteidigt und Komian Manasse Fionouke (67.) sorgte prompt für den 4:4-Ausgleich. Die Gastgeber steckten aber nicht auf und drückten. Die Chancen kamen auch, aber der letzte Tick fehlte.

Am Ende musste sich der SC Weiche Flensburg 08 mit einem Punkt beim 4:4 gegen den Bremer SV zufrieden geben. Im Kampf um den direkten Klassenerhalt insgesamt zu wenig für die Flensburger, die aber nach katastrophalem Beginn und zwischenzeitlich Führung, am Ende mit dem Punkt zufrieden sein müssen.