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KSV: Die Kulisse dient als Antrieb

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Erinnerung an den 2. Mai 2008: Damals wurde gegen Bayern München II das Flutlicht des Auestadions eingeweiht. Der KSV verlor allerdings mit 2:3. Archivfoto: Herzog
Erinnerung an den 2. Mai 2008: Damals wurde gegen Bayern München II das Flutlicht des Auestadions eingeweiht. Der KSV verlor allerdings mit 2:3. Archivfoto: Herzog © -

Kassel. Kleiner Rückblick: Der 2. Mai 2008 war der Tag, als das Flutlicht im Auestadion eingeweiht wurde. 17 200 Zuschauer kamen damals zur Partie des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel gegen das zweite Team des FC Bayern München.

Es herrschte Euphorie, Freude. Diese Kulisse hatte es lange nicht mehr gegeben, das Flutlicht in dieser Form sowieso noch nie.

Dieses Spiel von damals dient für die kommende Begegnung der Löwen gegen das Reserveteam des 1. FC Nürnberg am Sonntag (Anpfiff: 17 Uhr) als Vorbild – aber auch als Mahnung. Auch diesmal ist mit mehr als 15 000 Besuchern zu rechnen, bisher sind mehr als 12 000 Karten vergeben, auch diesmal gibt es mit der Haupttribüne Neues zu bestaunen.

Aber diesmal soll der Spielausgang doch ein anderer sein: Damals nämlich verlor die noch von Matthias Hamann trainierte Elf mit 2:3. Sie wirkte über weite Strecken gehemmt. Das sportliche Unheil nahm seinen Lauf: Der KSV rutschte in der Tabelle immer tiefer, er verpasste die Qualifikation zur dritten Liga.

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Der einzige aus der heutigen Mannschaft, der damals auf dem Feld stand, ist Thorsten Bauer. Der Stürmer sagt: „Ich bin mir sehr sicher, dass wir das Ereignis nun richtig einordnen können.“ Im Umfeld werde über die Einweihung der Haupttribüne gesprochen, die Mannschaft konzentriere sich vor allem auf das Spiel. Die vielen Zuschauer? „Wir haben doch das Ziel, in der nächsten Saison jede Woche vor so vielen Menschen zu spielen“, sagt Bauer. Nervosität ist unangebracht.

„Je mehr, desto besser“

Von negativem Druck will auch Trainer Mirko Dickhaut nichts wissen. Die neu formierte Mannschaft habe sich davon durch die bisher guten Ergebnisse in dieser Saison selbst befreit. „Die Fakten sprechen für sie“, sagt er. 29 Punkte nach zwölf Spieltagen, Tabellenführer. „Das beflügelt.“ Und da werden die vielen Besucher nicht zur Belastung, sondern zum Antrieb. „Je mehr Zuschauer, desto besser“, sagt Dickhaut. Zumal die Anfeuerungsrufe nicht mehr in Richtung Ludwig-Mond-Straße verpuffen.

Dickhaut will sich aber bei aller Spekulation um die Zuschauerzahl vor allem auf das rein Sportliche kümmern. Am Dienstag beobachtete er den kommenden Gegner. Nürnberg II gewann dort, wo dem KSV nur ein Unentschieden glückte: in Heilbronn gegen Großaspach. Nicht nur deshalb sagt der KSV-Coach: „Da steht uns ein hartes Stück Arbeit bevor.“

Vor allem die Nürnberger Abwehr machte auf Dickhaut einen sehr stabilen Eindruck. In der Tat stellen die Franken mit 15 Gegentreffern in zwölf Partien hinter Großaspach die zweitbeste Defensive der Liga.

Das wird auch eine Herausforderung für Thorsten Bauer. Für ihn ist die Partie aus noch einem Grund interessant: Er ist Fan des 1. FC Nürnberg. Aber er betont: „Ich bin ja niemals Anhänger einer zweiten Mannschaft.“ Heißt: Am Samstag drückt er dem Club in der Bundesliga gegen Wolfsburg die Daumen, am Sonntag „soll Nürnberg die drei Punkte in Kassel lassen“.

Zur Partie des KSV Hessen gegen Nürnberg II bieten wir wieder einen Live-Ticker an – am Sonntag ab 16.30 Uhr unter www.hna.de/ksv

Von Florian Hagemann

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