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Havarie im Wasserwerk Wildpark

Ursache für Rohrbruch in Potsdam unklar

Diese Hauptwasserleitung von 1930 brach am Montagmorgen unmittelbar neben dem Wasserwerk Wildpark.

Diese Hauptwasserleitung von 1930 brach am Montagmorgen unmittelbar neben dem Wasserwerk Wildpark.

Potsdam-West. Am Wasserwerk Wildpark ist Montagmorgen eine unterirdische Hauptwasserleitung gebrochen. Das 30 Zentimeter dicke Gusseisenrohr stammt von 1930, lag etwa zwei Meter tief und leitete Frischwasser in Richtung Eiche und Potsdam. Der betreffende Anfangsabschnitt des Netzes wurde stillgelegt und eine Umleitung geschaltet. Auch der Hochbehälter Kirchberg, in den das Wasser zum Teil als Reserve gepumpt wird, musste abgeschaltet werden.

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Dadurch kam es ab 6.30 Uhr zu größeren Druckeinschränkungen, was die Frühduscher in den nordwestlichen Bereichen mit Schwerpunkt zwischen dem Bornstedter Feld und Eiche sofort spürten. „Die Telefone standen nicht still“, berichtet Stadtwerkesprecher Stefan Klotz. Es habe mehrere Dutzend Anrufe gegeben, was los sei.

Gegen 7 Uhr war die Bruchstelle vom Netz getrennt. Etwa eine halbe Stunde wurde der Trinkwasserhochbehälter Kirchberg wieder in Betrieb genommen. Dadurch stabilisierten sich nach und nach die Druckverhältnisse im Trinkwassernetz und waren bis etwa 10 Uhr vollständig wiederhergestellt. Die Anrufe hörten auf.

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Auf Facebook meldeten viele Potsdamer das nur spärlich fließende Wasser. Demnach fiel die Morgendusche in Bornstedt, Brandenburger Vorstadt, Potsdam West, Innenstadt, Eiche und Bornim etwas dürftiger aus als gewohnt aus. Einige meldeten sogar, dass überhaupt kein Wasser aus den Hähnen kommt.

Von Lesern gemeldeter Druckabfall

Ursachenforschung läuft

Am Vormittag wurde eine provisorische Ersatzleitung an der Schadensstelle verlegt, um kurzfristig auch für diesen Bereich die Versorgung zu sichern. Die Schadensursache wird zwar noch gesucht, doch gehen die Stadtwerke von Materialermüdung aus. "Das kann wieder passieren", sagte Klotz der MAZ: "Aber die Wahrscheinlichkeit wird immer geringer, weil immer mehr Teile des Rohrnetzes erneuert werden." Zu DDR-Zeiten habe es zwei, drei Rohrbrüche pro Tag gegeben; jetzt seien es etwa 60 im Jahr. Der letzte so große Rohrbruch in Potsdam passierte am 2. Juni 2017 am Bassinplatz, als eine Straße am Holländischen Viertel so stark über- und unterspült wurde, dass ein Auto teilweise im Boden versank. Die massiven Verkehrsprobleme von damals gab es jetzt nicht, weil das Wasserwerk weit genug neben dem Werderschen Damm liegt.

Der Druckabfall war von der Messtechnik des Wasserwerkes registriert worden.

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Rohrbruch am Wasserwerk Wildpark

Rohrbruch am Wasserwerk Wildpark

Zum Glück musste nicht lange nach dem Leck gesucht werden, weil sich vor dem Gebäude bereits ein riesiger See gebildet hatte.

Fünf Wasserwerke

Das Wasserwerk Wildpark ist eines von insgesamt fünf Wasserwerken der Energie und Wasser Potsdam (EWP). Neben dem Werk in der Waldstadt gibt es weitere in der Leipziger Straße, in Nedlitz, Rehbrücke sowie in Ferch.

Der Rohrbruch ereignete sich neben dem Wasserwerk Wildpark

Der Rohrbruch ereignete sich neben dem Wasserwerk Wildpark.

Die drei Hochbehälter Kirchberg, Brauhausberg und Ravensberg dienen der Stabilität des Wasserdrucks und werden vor allem nachts genutzt. Sie fassen zusammen 34000 Kubikmeter; der durchschnittliche Wasserverbrauch Potsdams liegt bei 27000 Kubikmetern. Im Wildpark gingen am Montag rund 500 Kubikmeter Frischwasser verloren. Die Reparaturkosten liegen bei rund 10000 Euro.

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Das älteste Wasserwerk steht in der Leipziger Straße und versorgt die Teltower Vorstadt, Templiner Vorstadt, Caputh, Waldstadt, Babelsberg, Schlaatz und das Zentrum Ost. Das Wasserwerk Wildpark wurde 1932 in Betrieb genommen.

Von Rainer Schüler

MAZ

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