Nürnberg: Max-Morlock-Stadion vor Verkauf?

Das Max-Morlock-Stadion, Heimstätte des 1. FC Nürnberg, ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Es fehlen VIP-Logen und die Laufbahn stört. Weil der Stadt aber das Geld fehlt, wird über einen Verkauf diskutiert.

Das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg gilt als längst nicht mehr zeitgemäß – zuletzt wurde es zur Heim-WM 2006 saniert. Das das Stadion zudem teuer ist, drängt der Zweitligist seit längerem auf ein neues Stadion. Der Plan ist es, mittel- und langfristig ein etablierter Erstligist zu werden, dazu braucht der Club einen zukunfts- und konkurrenzfähigen Neubau.

50.000 Zuschauer passen ins Max-Morlock-Stadion in Nürnberg.
50.000 Zuschauer passen ins Max-Morlock-Stadion in Nürnberg. Bild: Stadionwelt

Laut dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Nürnberger Rathaus, Andreas Krieglstein, werden in den kommenden zehn Jahren bis zu 30 Mio. Euro fällig, nur um die Bausubstanz zu erhalten. Er fordert allerdings ein Konzept, das Stadion nicht nur zu erhalten, sondern zu modernisieren. Die Stadt Nürnberg allein kann eine Sanierung aktuell aber nicht finanzieren. Zur Not müsse auch ein Verkauf der im Besitz der Stadt befindlichen Immobilie geprüft werden. 

Bessere Vermarktung notwendig

Die CSU will nun wissen, welche Möglichkeiten es gibt, die Sanierung oder sogar den Ausbau des Stadions zu finanzieren. Aus Sicht der Partei gibt es viel zu tun, um das Stadion künftig für mehr als nur Fußball zu benutzen. Erst dann würden wieder ausreichend Sponsorengelder in die Kasse des 1. FC Nürnberg fließen. Aktuell fehlen dem Club beispielsweise genügend VIP-Logen, um möglichen Sponsoren einen Stadionbesuch attraktiver zu gestalten. Auch die Leichtathletik-Bahn wird als störend empfunden.

Die Besitz- und Betriebsverhältnisse deutscher Stadien im Profifußball finden Sie im Data Center von Stadionwelt.

Die CSU fordert von der Stadtverwaltung die Vorlage eines Konzepts, wie der Stadionumbau unter Einbeziehung privater Investoren finanziert werden könnte. Dabei müsse jedoch unvoreingenommen untersucht werden, ob das Ziel durch einen Verkauf möglicherweise besser erreicht werden kann als durch eine Sanierung in Eigenregie. Laut Krieglstein müsse letztlich ein Konstrukt gefunden werden, was zum einen die Anforderungen einer internationalen Fußballspielstätte erfüllt und zum anderen die Möglichkeit zusätzlicher Nutzungen bietet.

Das Max-Morlock-Stadion wurde im Jahr 1928 als „Städtisches Stadion“ in Betrieb genommen. Teile des Baus stehen heute unter Denkmalschutz. Bei der Heim-EM im Jahr 2024 werden im inzwischen veralteten Nürnberger Stadion keine Spiele ausgetragen. (Stadionwelt, 21.12.2021)

Fotos des Max-Morlock-Stadions finden Sie hier.

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