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Eine Polizistin steht neben einem Polizeifahrzeug. (Symbolbild)

© dpa/Marijan Murat

Hetze wie 1933 : NS-Parole an Berliner U-Bahnhof in Charlottenburg geschmiert

Am 1. April 1933 verhängten die Nationalsozialisten ein Boykott gegen jüdische Geschäfte. Auf einem Charlottenburger U-Bahnhof wurde jetzt genau dazu aufgerufen.

An einem U-Bahnhof in Berlin-Charlottenburg wurde am Sonntag ein nationalsozialistischer Slogan mit einer eindeutigen Anspielung an den sogenannten antisemitischen „Geschäftsboykott“ von 1933 geschmiert. Der Vorfall konnte am Montag von der Berliner Polizei bestätigt werden. Ein Bild auf der Plattform X zeigte die Schmiererei.

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Die Unbekannten schrieben am U-Bahnhof Augsburger Straße in roter Farbe auf eine leere Werbefläche: „Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“ Eine Anspielung an den nationalsozialistischen Wahlspruch während des Geschäftsboykotts am 1. April 1933. Ob der Konflikt in Israel mit der Schmiererei in Verbindung steht, ist bislang unklar.

Der Geschäftsboykott, im NS-Sprachgebrauch auch „Judenboykott“, bezeichnete den Boykott jüdischer Geschäfte aller Branchen, den das NS-Regime plante und am 1. April 1933, in ganz Deutschland durchführen ließ. Einsatzkräfte der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS) hinderten Passanten unter Androhung von Gewalt und Repressalien am Betreten jüdischer Geschäfte.

Sowohl im Ausland als auch bei der eigenen Bevölkerung stieß das Vorhaben auf wenig Verständnis, sodass der Aufruf nach nur kurzer Zeit vom damaligen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels als beendet erklärt wurde. Der Tag gilt bis heute als Zäsur für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Deutschland.

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