Rundwanderung durch Mols Bjerge

Bei unserer Rundwanderung durch Mols Bjerge bewegen wir uns im Kerngebiet des gleichnamigen Nationalparks. Auf der Tour werden wir die vielfältige Natur mit Eiszeithügeln und tiefen Gletscherlöchern erleben.

Geschrieben von Torsten Berg

Dieser Beitrag wurde am 11.10.2023 aktualisiert.

Erstellt wurde er am 11.10.2023 .

Rundwanderung durch Mols Bjerge

Bei unserer Rundwanderung durch Mols Bjerge bewegen wir uns im Kerngebiet des gleichnamigen Nationalparks. Auf der Tour werden wir die vielfältige Natur mit Eiszeithügeln und tiefen Gletscherlöchern erleben.

Rundwanderung durch Mols Bjerge - Ausblick auf die Bucht von Ebeltoft

Rundwanderung durch Mols Bjerge

Unsere Wanderung durch das Kerngebiet des Nationalpark Mols Bjerge starten wir vom Parkplatz am Trehøje. Hier auf 127 Meter sind unsere Blicke nur vom Horizont begrenzt. Wir freuen uns auf die Tour durch die abwechslungsreiche Hügellandschaft mit sanft geschwungenen Tälern, Heidegebieten und Wäldern. Unser Wanderung ist mit etwas über zwanzig Kilometer geplant. Im Gebiet gibt es aber ebenfalls ausgeschilderte, wesentlich kürzere Rundwanderwege von zwei bis fünf Kilometern Länge. Diese konzentrieren sich bei den im Nationalpark vorkommenden Highlights. 

An diesen Sehenswürdigkeiten wurde meist ein Parkplatz eingerichtet. Dementsprechend frequentiert sind diese Highlights natürlich. Die Anfahrt zu den Parkplätzen und Siedlungen erfolgt über Schotterwege. Unsere Rundwanderung versucht diese Pisten zu meiden, was sich aber naturgemäß nicht gänzlich vermeiden läßt. Unterwegs hatten wir aber nicht viel Verkehr und auf den Strecken zwischen den Sehenswürdigkeiten waren wir nahezu allein unterwegs. Oft führt uns der Weg unserer Rundwanderung durch Mols Bjerge über Weiden und durch Viehgatter. Auch mit engen Kontakt zu den Tieren. Denn oftmals stehen die „Rindsviecher“ direkt am Tor. 

Rundwanderung durch Mols Bjerge - hautenger Kontakt zu Rindern auf der Weide

Rinder und Pferde werden neben der landwirtschaftlichen Nutzung als Milch- und Nutztier auch zur Pflege der Landschaft eingesetzt. Wir wandern durch den kleinen Ort Bogens. Nichts stört hier die Idylle. Nur ein Labrador schaut uns interessiert durch das Hoftor an.  Immer wieder bieten sich uns auf unserer Wanderung abwechslungsreiche Perspektiven. Wir schauen weit über das Land, erblicken blühende Landschaften oder sehen das Meer.

Rundwanderung durch Mols Bjerge - im Besucherzentrum Øvre Strandkær erfahren wir einiges über die in Mols lebende TIer- und Pflanzenwelt.

Unser Weg kommen am Besucherzentrum Øvre Strandkær vorbei. Am Zentrum ist ein kleiner Parkplatz eingerichtet. Zudem gibt es im Zentrum eine Toilette. Am Rand stehen Picknicktische für die Besucher bereit. Wir machen eine kleine Vesperpause. Dann besuchen wir die kleine Ausstellung. Leider gibt es hier keine persönlichen Ansprechpartner wie im Nationalpark Thy. Auch Informationsmaterial liegt nicht aus. Die Beschreibungen und Schilder sind teilweise auch in Englisch und Deutsch. Das könnte man noch ausbauen und besser machen. 

Das dänische Naturamt läßt hier auf den sonnenreichen Trockenrasen vor dem Besucherzentrum ebenfalls Rinder grasen. Während unserer Zeit hier bekamen wir aber leider keine Tiere zu sehen. Das Besucherzentrum Øvre Strandkær ist täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

In der Nähe des Besucherzentrums befindet sich auch das Molslaboratoriet. Das Mols-Labor, ursprünglich der Hof Nedre Strandkær, gehört dem Naturhistorischen Museum in Aarhus und dient u. a. Forschern und Studenten der Universität als Feldlabor. Es wird u.a. auch wieder versucht, in einem rewilding-Projekt wieder nahezu ursprüngliche Natur entstehen zu lassen. Wildpferde und Wildrinder weiden hier ganzjährig frei. Außerdem werden ganzjährig Aktivitäten angeboten wie beispielsweise kostenlose geführte Touren. Auch eine Erlebnisstation Auf den Spuren des Nationalparks erwartet die Besucher. Besonders Familien erhalten hier Aufgaben und Ausrüstung, um damit als Natur-Detektiv auf Entdeckungen zu gehen.

Nach erfolgter Stärkung machen wir uns auf einen der bekanntesten Wanderwege im Gebiet: dem Italienske Sti. Der Italienische Pfad wird so wegen seiner beinahe südländischen Aussichten und wegen der hohen zypressenähnlichen Wacholderbäume genannt. Auf unserem Abschnitt des Weges von Strandkær nach Agri sehen wir mehrere markante Toteislöcher. Hier waren imposante Toteisbrocken – von Gletschern abgebrochene Teile – in Sand und Kies begraben und schmolzen im Laufe mehrerer Jahrtausende ab

Rundwanderung durch Mols Bjerge - am Eingang zur Kildeslugten

Der Weg unserer Rundwanderung durch Mols Bjerge führt uns an und in die wilde Kildeslugten hinein fast bis zum Ort Femmøller. Aber noch vor dem Wanderparkplatz steigt der Weg wieder an und führt uns wieder aus der Schlucht heraus. Weiter geht es über schmale Pfade, Schotterwege und Viehweiden.

Wir erklimmen den höchsten Berg der Region, den Agri Bavnehøj mit seinen 137 Metern. Wir haben vom Hügel eine tolle Aussicht und lauschen dem Gesang der Lerchen. Unser Blick geht über die hügelige Landschaft von Mols. Wir sehen Trehøje mit seinen drei Hügeln.  In früheren Zeiten wurde auf dem Agri Bavnehøj ein Feuer entzündet, wenn Feinde im Anmarsch waren. Später wurde die Anhöhe ein zentraler Punkt für Landkartenvermessungen. Das Monument auf dem Gipfel diente als Messstation. Heute zeigt dessen Pfeil auf Punkte am Horizont wie den Dom von Aarhus in 21,8 Kilometer Entfernung. Hier am Ortsrand von Agri gibt es übrigens auch einen Wanderparkplatz mit überdachtem Picknickplatz.

Auf abwechslungsreichen Wegen geht es weiter. Wir steigen langsam bergab und stehen plötzlich auf dem Grund des Tinghule. Tinghulen ist eines der größten, nicht wassergefüllten Toteislöcher in Mols Bjerge. Hier war nach dem Rückzug des Eises ein großer, von Sand und Kies bedeckter Eisberg zurückgeblieben. Es dauerte mehrere Tausend Jahre, bis dieser Klumpen aus Toteis geschmolzen war. Dabei schuf das Eis dieses faszinierende Toteisloch. Der Anstieg aus dem Eiszeitloch ist noch einmal fordernd, aber machbar. Nach dem Wiederaufstieg stehen wir noch am Rand des 30-35 Meter tiefen kraterartigen Lochs. In alten Zeiten war Tinghulen Gerichtsort von drei Gemeinden, deren Grenzen hier zusammentrafen. Heute ist Tinghulen ein gut besuchter Ausflugsort.

Rundwanderung durch Mols Bjerge - Blick auf Tinghulen, das größte Toteisloch in Mols Bjerge

Weiter geht es. Die Landschaft wird wieder flacher und wir sehen schon von weitem die drei Hügel von Trehøje, unserem Startpunkt. In einem großen Bogen laufen wir darauf zu. Der bronzezeitliche Grabhügel Trehøje bietet einen 360-Grad-Panoramablick von Aarhus bis Ebeltoft und auf die vier Buchten des Nationalparks. Wir können Sie die Nationalparkgrenze in südwestlicher Richtung sehen, an der das Eis fruchtbaren Lehm ablagerte und heute intensiv Ackerbau betrieben wird. Auf den Hügelzügen hinter uns und entlang der Küsten in der Ebeltofter Bucht hinterließ das Eis dagegen nährstoffarmen Sand und Kies.

Neben den drei hoch über dem Gelände liegenden Grabhügeln gibt es weitere Hügelgräber aus der Bronzezeit. Hier sind auch deutlich erkennbare Äcker zu finden, die bereits im Mittelalter angelegt waren. Die nährstoffarmen Hügel wurden lange Zeit als Viehweiden genutzt. Heute beherrschen hier Sträucher wie Schlehe, Hundsrose und Wacholder vor. Diese werden aufgrund ihrer Dornen nicht von den Weidetieren angerührt.

Die ersten beiden Hügel besteigen wir noch, aber am dritten streiken wir und nehmen den Weg drumherum. Auf dem Parkplatz merken wir, was wir heute für eine Strecke gewandert sind. Aber glücklich genießen wir noch die letzten Aussichten hier.

Fotoimpressionen unserer Wanderung

 

Unsere Videoimpression der Wanderung

Informationen zur Wanderung

Dauer gesamt: 8:00 Stunden

Distanz: 20,4 Kilometer

Höhenunterschied: 350 Meter

Link zur Tour mit Trackdownload

Mit freundlicher Unterstützung von Komoot *

Startpunkt:

Parkplatz Trehøje, 8420 Knebel

Highlights unserer Tour:

  • Trehøje
  • Besucherzentrum Øvre Strandkær
  • Wanderweg Italienske Sti
  • Kildeslugten
  • Agri Bavnehøj
  • Tinghule

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  1. Susannne Møller 11. Oktober 2023 at 15:26 - Reply

    Fabulous pictures and film!!!