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Autoexperte hält Trabant-Comeback für möglich

Wird der Trabant bald wieder in Serie produziert werden? Autoexperte Dudenhöffer glaubt an Absatzchancen in Indien oder Asien.

Nur eingefleischte Fans oder Berlin-Touristen fahren mit ihm noch stolz durch die Gegend. Der DDR-Oldtimer Trabant ist längst ein überholtes Kultauto.

Doch Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hält ein Comeback des Trabbi für möglich. "Man müsste sich den alten Trabant hernehmen, ihn an einigen Stellen technisch modernisieren, und dann damit in Schwellenländer gehen", sagt Dudenhöffer.

Zwar sei der Zweitaktmotor etwa nicht mehr tragbar, und einige andere Dinge auch nicht. Die Plaste-Karosserie hingegen müsste gar nichts Schlechtes sein, begründet der Autoexperte der Universität Duisburg-Essen seinen Vorschlag.

Für Dudenhöffer ist vor allem entscheidend, dass der Trabbi wo er produziert wird, auch verkauft werden soll. Ähnlich wie es Renault mit Dacia in Rumänien macht oder derzeit in Indien mit dem Tata Nano.

Ob eine Neuauflage des Trabanten in Asien, Lateinamerika oder Indien an die Erfolge des VW-Käfers anknüpfen kann, wagt Dudenhöffer jedoch zu bezweifeln. "Der Käfer ist seit Jahrzehnten weltweit ein Begriff, jeder kennt ihn. Das ist der entscheidende Nachteil des Trabants. Allein um das aufzuholen, müsste eine gigantische Werbekampagne in Gang gesetzt werden, die sich so aber nie rechnen würde", sagt Dudenhöffer.

Versuche, den Trabbi in Deutschland wieder auf den Markt zu bringen, scheiterten bisher oder galten als Spielereien von Auto-Freaks. In Sachsen etwa wurde eine Elektromobil-Variante des Trabbis gebaut. Mit einem Preis von rund 40.000 Euro, ist für Dudenhöffer eine Serienproduktion des Elektro-Trabbis schlichtweg zu teuer.

Ein letztes Mal stand die „Legende auf Rädern“ vor 20 Jahren im Rampenlicht. Unter Blitzlichtgewitter und bundesweitem Medieninteresse rollte am 30. April 1991 der letzte Trabant mit der Fahrzeugnummer 3.096.099 in Zwickau vom Band.

33 Jahre lang war die westsächsische Stadt die Wiege des Trabant: Vom P50, der ab 1957 unter dem Sachsenring-Logo produziert wurde, über den P60 als Modell der 60er-Jahre bis hin zum berühmten P601, der mit seinen Kulleraugen und der bevorzugten himmelblauen Farbe die Straßen der DDR prägte – und am Ende auch zum Symbol für Stagnation und die Verbohrtheit der politischen Führung wurde.

dapd/dpa/tat

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