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Beirat fordert Millionen für Sanierung der Plätze und Anlagen auf dem Burgwall Ein Stadion mit Sanierungsbedarf

Blumenthal. Der Blumenthaler SV spielt mit seiner 1. Mannschaft in der Eliteklasse des Bremer Amateurfußballs.
17.02.2017, 00:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Blumenthal. Der Blumenthaler SV spielt mit seiner 1. Mannschaft in der Eliteklasse des Bremer Amateurfußballs. Doch der Hauptplatz auf der Bezirkssportanlage Burgwall kann mit dem Niveau der Kicker schon lange nicht mehr mithalten. Er gleicht einer Wiese mit Löchern. In einem ähnlich schlechten Zustand befinden sich auch die anderen Spielflächen und die Sporthalle. Die Gesamtkosten für die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen belaufen sich nach Schätzungen des Beirats Blumenthal auf rund 3,3 Millionen Euro.

Seit einigen Jahren versucht der Blumenthaler SV, den Sprung in die Fußball-Regionalliga zu schaffen. Bislang vergeblich, weil ihm der Bremer SV stets eine Nase voraus war und die Aufstiegsspiele bestritt. Freilich ohne Erfolg. Noch immer aber träumen die Verantwortlichen des Nordbremer Vereins davon, die Bremen-Liga hinter sich lassen und sich mit den besten Mannschaften aus Norddeutschland messen zu können.

Voraussetzung dafür, sagt auch Blumenthals Ortsamtsleiter Peter Nowack, sei aber eine gründliche Sanierung des Burgwallstadions. Dort sind neben dem Blumenthaler SV der SV Türkspor, DJK Germania Blumenthal und die Leichtathletik-Gemeinschaft Bremen-Nord beheimatet. Und alle Vereine klagten seit Jahren über „schlimme Zustände auf den Sportplätzen“, heißt es in einer Bestandsaufnahme der Blumenthaler SPD-Beiratsfraktion. Sie machten den ambitionierten Vereinen, die in der Bremen- sowie in der Landesliga kickten, schwer zu schaffen und behinderten ihre integrative Jugendarbeit.

Besucher der Fußballspiele im Stadion können es von den Rängen aus erkennen: Der Rasen ist an manchen Stellen schlicht ruiniert, weist Löcher und Unebenheiten auf. Nach den Worten des Blumenthaler Ortsamtsleiters ein Beleg für unzureichende Pflege. Dafür ist der Umweltbetrieb Bremen zuständig. Doch dessen Budget insbesondere für den personellen Einsatz bei den gärtnerischen Arbeiten sei begrenzt, weiß Nowack.

Nach Ansicht des Blumenthaler Kommunalparlaments muss der Rasen im Stadion völlig erneuert und danach intensiv gepflegt werden. Die Kosten beziffert die SPD-Fraktion mit rund 180 000 Euro für einen neuen Rasen und dessen Pflege in den nächsten zehn Jahren. Nicht mehr genutzt werden kann der Grandplatz der Bezirkssportanlage. Weil die Verletzungsgefahr auf dem betonharten Untergrund zu groß ist, wird er von den Fußballern der drei Blumenthaler Vereine sogar als Trainingsstätte gemieden. An seiner Stelle schlägt die SPD-Beiratsfraktion nun den Bau eines Kunstrasenplatzes vor. Die Kosten einschließlich Pflege für die nächsten 20 Jahre werden auf rund 800 000 Euro geschätzt.

Ein Kunstrasenplatz ist für Vereine und Kommune über einen längeren Zeitraum gesehen zwar preiswerter. Allerdings muss auch er regelmäßig gereinigt und mit neuem Granulat versehen werden. Geschieht das nur ungenügend und wird die Fläche zudem ständig übermäßig beansprucht, verkürzt das indes auch seine Lebensdauer. Auffälliger Beweis ist der 2009 angelegte Kunstrasenplatz der Blumenthaler Bezirkssportanlage. Er halte den erheblichen Belastungen an allen Tagen in der Woche durch Schulsport, Fußballtraining und -spiele nicht mehr stand und weise schwere Mängel auf, heißt es im SPD-Papier. Deshalb sei der Belag möglichst schnell zu erneuern. Kostenschätzung: 220 000 Euro inklusive Pflegeaufwand für 20 Jahre.

Wesentliche weniger als die anderen Spielflächen wird schließlich Platz vier im Burgwallstadion genutzt. Grund: Er zeichnet sich durch einen Naturrasen aus, auf dem nur in den Sommermonaten der Ball rollt, der aber ansonsten geschont wird. Dennoch müsste auch er besser gepflegt und öfter gemäht werden, fordert der Beirat. In den nächsten zehn Jahren seien für solche Ar­beiten rund 20 000 Euro aufzubringen. Und rund 10 000 Euro sind nach den Berechnungen der Antragsteller schließlich erforderlich, um die Leichtathletik-Anlagen für die Wurf- und Sprungdisziplinen auf Vordermann zu bringen.

Die beiden Blumenthaler SPD-Kommunalpolitiker Marcus Pfeiff und Kay Bienzeisler gehen davon aus, dass im städtischen Haushalt für die Jahre 2018/2019 rund 1,23 Millionen Euro für die von ihnen vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahmen ausgewiesen werden müssten. Nicht berücksichtigt in diesem Betrag ist indes die Burgwall-Sporthalle. Auch sie bedarf nach Ansicht der CDU-Fraktion einer dringenden Erneuerung. Kosten: gut zwei Millionen Euro.

Die etwa gleiche Summe hat der Bau des vor knapp einem Jahr eingeweihten Sanitär- und Umkleidetraktes im Blumenthaler Stadion mit einer Nutzfläche von 780 Quadratmetern verschlungen. Sollten die Haushaltspolitiker der Bremischen Bürgerschaft nun auch die vom Blumenthaler Beirat auf seiner jüngsten Sitzung geforderten Sanierungsmaßnahmen gutheißen, würde das Burgwallstadion bis zum Ende des Jahrzehnts für gut fünf Millionen Euro rundum erneuert und modernisiert worden sein. Und es würde dann sicherlich auch den Ansprüchen des Norddeutschen Fußballverbandes für Regionalligaspiele genügen.

„Alle Vereine klagen seit Jahren über die schlimmen Zustände.“ SPD Blumenthal
„Löcher im Rasen sind ein Beleg für unzureichende Pflege.“ Peter Nowack, Ortsamtsleiter
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