Um kurz nach 18 Uhr wird man am Sonnabend die deutsche Nationalhymne in Blumenthal hören. Eine Musikkapelle spielt sie feierlich im Burgwallstadion, wenn die beiden Finalmannschaften des 16. Deutschen Altherren-Supercups vor Spielbeginn eingelaufen sind. Damit ist schon eine Menge gesagt über die außergewöhnlichen Dimensionen dieses Turniers, das auch so namhafte Vereine wie den FC Bayern München und Hertha BSC in der Altersklasse Ü32 nach Bremen-Nord lockt. Zwei Tage lang, am Freitag und Sonnabend, wird es an diesem Wochenende eines der größten Amateur-Fußball-Spektakel geben, die Bremen je erlebt hat. Ein Überblick:
Wie viele Sportler kommen nach Bremen?
Die Zahlen sind beeindruckend: Allein 1300 aktive Spieler werden am Ball sein, sie verteilen sich auf 64 Mannschaften. 750 Offizielle und Mannschaftsbetreuer sind dabei, dazu 100 Ballkinder, etwa 50 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sowie 500 auswärtige Fans aus dem ganzen Bundesgebiet. Die Veranstalter rechnen mit weiteren 500 Zuschauern aus Bremen und Umgebung. Versorgt werden sie alle von 200 ehrenamtlichen Helfern aus der Region. Eine Zeltstadt gibt es nicht, sämtliche Gäste verteilen sich auf Bremer Hotels im ganzen Stadtgebiet. Rund um die Spiele gibt es Verpflegungsstände und ein Festzelt in Blumenthal, das die Größe des Bayernzeltes auf dem Freimarkt hat. Für die beiden Tage wurden 500 Hektoliter Bier geordert, die freiwilligen Helfer wurden eigens an Schnellzapfanlagen geschult. Denn neben dem Sport steht auch das gesellige Beisammensein beim Altherren-Supercup im Vordergrund.
Welche Bedeutung hat das Turnier?
Es ist die inoffizielle Deutsche Meisterschaft und deshalb ein bundesweit hoch angesehenes und beliebtes Turnier. Wegen der Pandemie fiel der Supercup zuletzt aus, 2019 gab es das bisher letzte Turnier in Nordhorn. Bremen erlebt nun die 16. Auflage. Amtierender inoffizieller Deutscher Meister der Ü32-Altherren ist der FSV Spandauer Kickers aus Berlin, der sich aber aufgelöst hat. Viele ehemalige Spandauer Spieler nehmen jetzt mit Hertha BSC am Turnier teil. Neben Hertha und dem FC Bayern sind unter anderem auch Hannover 96, der SC Paderborn 07 und der Hamburger SV qualifiziert.
Sind auch Ex-Profis dabei?
Vor allem die namhaften Vereine treten mit einigen Ex-Profis an, die man aus der Bundesliga oder der Zweiten Liga kennt. Bei Hertha BSC gehört Sami Allagui ebenso zum Kader wie Benjamin Köhler, Chinedu Ede oder der Ex-Schalker Michael Delura. TuRA Bremen tritt mit dem in der Region bekannten Jörg Wawrzyniak an. Insgesamt werden mehr als 20 frühere Fußballprofis zum Turnier erwartet.
Wo wird gespielt?
Das Turnier verteilt sich auf vier Bremer Sportanlagen. Gespielt wird am Blumenthaler Burgwall-Stadion, am Bockhorner Weg in Lüssum, in Marßel und auf der Bezirkssportanlage Schevemoor in Osterholz-Tenever. Insgesamt stehen 158 Spiele auf dem Programm, die in 16 Gruppen ausgetragen werden. Die ersten Partien beginnen am Freitag um 15.30 Uhr. Den kompletten Spielplan mit allen 64 Mannschaften gibt es auf der Internetseite des Supercups unter www.dahsc2022.de – mit vielen weiteren Informationen rund um das Turnier. Ausrichterverein ist der Blumenthaler SV, Co-Ausrichter sind die SG Marßel und der TSV Osterholz-Tenever (OT Bremen).
Welches Rahmenprogramm gibt es?
Neben dem Fußball wird das zweitägige Turnier eine Mischung aus Freimarkt-Gefühlen und Ballermann-Musik, und das mit prominentem Programm. An beiden Abenden spielen ab 18 Uhr Livebands und DJs im Festzelt. Am Freitag tritt Mickie Krause auf, am Sonnabend steht Tim Toupet auf der Bühne.
Wo gibt es Eintrittskarten?
Für die Turnierspiele und für die Abende im Festzelt können die Eintrittskarten jeweils in verschiedenen Kategorien entweder an der Tageskasse gekauft werden oder vorab online über die Internetseite des Turniers (www.dahsc2022.de/tickets). Weil der Wohltätigkeitsgedanke ein zentraler Bestandteil des Altherren-Supercups ist, wird er auch diesmal in Bremen gelebt: Aus dem Gewinn der Veranstaltung wird eine fünfstellige Summe an eine gemeinnützige Organisation gespendet. Zudem erhielt der im Vorjahr durch das Hochwasser geschädigte Teilnehmerverein DJK BW Mintard aus Nordrhein-Westfalen aus Solidarität bereits eine Spende in Höhe von 1000 Euro aus den Startgeldern der Klubs.
