Als Denis Chinaka in der 46. Minute im Strafraum der SV Hemelingen gefoult worden war und Kilian Lammers den Strafstoß zur 2:1-Führung des Blumenthaler SV verwandelt hatte, erklangen die ersten Chinaka-Rufe im Burgwallstadion. Und sie sollten bis zum Schlusspfiff noch mehrmals zu hören sein. Verständlich, denn der 20-jährige Blumenthaler Mittelfeldspieler trug wesentlich zum 5:2-Heimsieg seiner Mannschaft in der Fußball-Bremen-Liga bei.
Dass es so klar ausfiel, deutete sich in der Anfangsphase der Partie nicht an. Im Gegenteil. Während die Blumenthaler das Startsignal von Schiedsrichter Sebastian Schiller schläfrig zur Kenntnis nahmen, waren die Hemelinger sofort hellwach. Und bereits nach vier Minuten lagen sie mit 1:0 in Front, weil auch Denis Chinaka noch Anlaufprobleme zu haben schien. Jedenfalls konnte er den wieselflinken Ali Ibrahimi im Strafraum nur regelwidrig bremsen. Den Foulelfmeter verwandelte Femi Lepe sicher zur 1:0-Führung für die SV Hemelingen.
Die war zwar aufgrund der langen Verletztenliste nur mit 14 Spielern angereist, weshalb sich auch Trainer Feyhat Tuncel als Reservist im Spielbericht wiederfand. Doch in den ersten 20 Minuten bestimmten die Hemelinger, wo es langging auf dem Rasenplatz im Burgwallstadion, während die Mannschaft von Coach Steffen Dieckermann beim Spielaufbau sichtlich Mühe hatte. Das sollte sich nach einem gewohnt langen Einwurf von Denis Chinaka ändern. Der Ball fand den Kopf von Goalgetter Kilian Lammers, konnte von SVH-Keeper anschließend nicht unter Kontrolle gebracht werden, und Ben Starke hämmerte den Abpraller zum 1:1-Ausgleich ins Netz (23.).
Später konstatierte Steffen Dieckermann, dass seine Mannschaft 70 Minuten lang eine „tolle Leistung“ geboten habe. Tatsächlich hätte sie das Spiel bereits vor der Pause drehen können. Doch der stramme Distanzschuss von Denis Chinaka prallte gegen die Querlatte. Auch die Frage von SVH-Trainer Feyhat Tuncel an seine Spieler, was denn los sei, blieb unbeantwortet. Dass der Ausgleich durch Ben Starke sie erheblich verunsichert hatte, zeigte sich auch nach dem Wiederanpfiff. Denn dort, wo er den Foulelfmeter verschuldet hatte, wurde Blumenthals omnipräsenter Denis Chinaka nun selbst von den Beinen geholt. Ein Fall für Kilian Lammers, der sein Team per Strafstoß mit 2:1 in Führung brachte (47.).
Danach schien für die Gastgeber die Sonne, während über die Gäste ein Unwetter in Form von blitzschnellen Blumenthaler Offensivattacken hereinbrach. Zunächst verfehlte Lammers das Ziel nur knapp (48.), dann setzte er Hakan Yavuz mit klugem Zuspiel in Szene, der den Ball über den herausstützenden SVH-Keeper Caner Sahen hinweg zum 3:1 einnetzte (52.). Und nur drei Minuten später erhöhte Kevin Thiele nach einem Eckstoß von Chinaka und Kopfballvorlage von Lammers auf 4:1. Blumenhals Torfabrik hatte schnelle Arbeit geleistet, die eigene Abwehr allerdings ein wenig sorglos gemacht.
Und so gelang es Daniel Janke, mit einem direkt verwandelten flachen Freistoß aus 25 Metern auf 2:4 zu verkürzen (59.). Und nur 60 Sekunden später musste Blumenthals Torwart Mahmoud Hachem eine Glanztat vollbringen, um einen weiteren Gegentreffer durch Ali Ibrahimi zu verhindern. Auf der anderen Seite nutzte Kilian Lammers ein Missverständnis von SVH-Schlussmann Sahan und seinem Abräumer Philip Kahrs zum 5:2-Endstand (80.). Ein Ergebnis, das der Hemelinger Coach als zu hoch empfand, welches Steffen Dieckermann, während der Chinaka-Chor noch einmal aufhorchen ließ, hingegen als angemessen einstufte.
